SUMMER
Roses are bleeding into the Bed.
What’s more, the Evening
brings no cooling Relief.
There is no Respite here.
From afar
the Year surges
against brick Homesteads.
The Moon
stands colossal and crimson
before the silent Hills;
glowing Umbel
rising in the green
of the Chestnut Branches;
Elderflowers
exchanging their White
with those paler Stars —
a Handsbreadth above the Eyes:
Light,
behind it
the Nightmare of the World.
A MESSAGE
Do You know how Meadows
can stay silent
in the Evening?
Do You know,
how still the Paths are now,
those that lead to me?
What stirs between
You and me,
perhaps only Deathwind.
It is cold in this Space,
when the blue Dew
of a Star
reflects Your Gaze.
It is late,
when the Moon,
that boyish one-eyed God of the Night,
flings himself over me
and sobs.
THE CASTLE
Sometimes
I’d like to forsake the Castle
to which Your Shadow banished me.
Sometimes I’d like
to recover my Word
from these Grounds.
But the View of the Gardens,
of the never Expected,
never Bloomed,
is already too old.
No doubt our Words, the engulfing Carpet of Hours,
grew too great.
Now, Night after Night, all in vain,
I come to You;
but where You dwell is well hidden.
Only sometimes,
does Your Word, Music,
break free from within the Castle.
RETURN
The Chorales of Your memory
have long-since faded.
I have cast off
the Dress of my Sorrow.
Returned
from the Woods of my Dreams,
I have overcome You,
so I might rest.
And yet, Your Breath goes
soft in my Sleep.
Your Eye steals
across the Hill,
cloaked
beneath the Aroma of Beeches,
but never overpowered,
never stilled.
◆
SOMMER
Rosen bluten im Beet.
Auch der Abend
bringt keine Kühlung.
Nirgends ist Schlaf.
Von weither
brandet das Jahr
an die Häusermauern.
Der Mond
steht riesig und rot
vor den schweigenden Hügeln;
glühende Dolden
steigen ins Grün
der Kastanienzweige;
Holunderblüten
tauschen ihr Weiss
mit den blasseren Sternen —
eine Handbreit über den Augen:
Licht,
dahinter
der Albtraum der Welt.
EIN BRIEF
Weisst Du, wie Wiesen
schweigen können
am Abend?
Weisst Du,
wie still nun die Wege sind,
die noch zu mir gehn?
Was sich regt
zwischen mir und Dir,
vielleicht schon Todeswind.
Es ist kühl im Raum,
wenn der blaue Tau
eines Sterns
Deine Blicke spiegelt.
Es ist spät,
wenn der Mond,
der junge einäugige Gott der Nacht,
sich über mich wirft
und schluchzt.
DAS SCHLOSS
Manchmal
möcht’ ich das Schloss verlassen,
in das mich Dein Dunkel bannte.
Manchmal möcht’ ich
die Ebene wiedergewinnen
meinem Wort.
Doch der Blick auf die Gärten,
auf nie Erwartetes,
nie Erblühtes,
ist schon zu alt.
Zu gross wuchs wohl der Stundenteppich
unseres Wortes.
Abendelang, die vergeblichen,
trete ich nun zu Dir;
doch Du wohnst so versteckt.
Nur manchmal
bricht aus dem Innern des Schlosses,
Musik, Dein Wort.
RÜCKKEHR
Die Choräle zu Deinem Gedächtnis
sind längst verklungen.
Das Kleid meiner Trauer
habe ich abgelegt.
Zurückgekehrt
aus dem Wald meiner Träume,
habe ich Dich überwunden,
um zu ruhn.
Aber Dein Atem geht sanft
in meinen Schlaf.
Dein Auge wuchert
über dem Hügel,
verborgen
unter dem Ruch der Buchen,
doch nie überwunden,
nie zu ruhn.